Vor mehr als 15 Jahren haben wir eine ganz besondere Form des Reisens entdeckt, die uns seitdem nicht mehr losgelassen hat – Haustausch. Wir tauschen für die Urlaubszeit unser Haus mit dem einer anderen Familie und konnten so in den letzten Jahren Länder und Reiseziele wie Frankreich, Italien, Dänemark, Deutschland, die Niederlande, Schottland und auch Kalifornien auf eine sehr kostengünstige Art bereisen und kennenlernen.

Was ist für uns so faszinierend am Häusertauschen?

Der erste Eindruck

An erster Stelle steht für uns der Anreiz, für eine gewisse Zeit durch das Leben im Heim einer anderen Person oder Familie einen speziellen und persönlichen Einblick in deren Lebensweise und ihr Land gewinnen zu können. Es ist kein nüchternes und kleines Hotelzimmer oder eine nur spärlich eingerichtete Ferienwohnung, sondern ein Zuhause. So herrscht eine ganz besondere Atmosphäre, wenn wir das erste Mal die Türe aufsperren. Es gibt immer einen Überraschungseffekt, auch wenn wir uns anhand der Profilbilder auf der Tauschplattform meist schon ein gutes Bild machen können.

Wir haben uns in allen Feriendomizilen immer sehr wohl gefühlt. Da wir meistens mit Familien mit Kindern tauschen, gibt es vor Ort alles, was eine Familie braucht – eine gut ausgestattete Küche und vor allem eine kindgerechte Umgebung mit Spielzeug, Fahrrädern, DVDs, ….. Auch die Tipps unserer bisherigen Tauschpartner für spannende und lustige Ausflüge vor Ort, die auch unseren Kids Spaß machen, sind ein Pluspunkt. Manchmal hatten wir auch das Glück, unsere Tauschpartner noch persönlich kennenzulernen und konnten nicht nur die Schlüssel übergeben, sondern uns auch über die Besonderheiten unserer Häuser austauschen.

©Doris Furlan

Das Besondere entdecken

Natürlich spricht einen die Einrichtung mal mehr, mal weniger an, so wie es ja auch bei anderen Ferienunterkünften der Fall ist, aber es war bisher jedes Mal eine spannende Erfahrung und wir sind an Orten gelandet, die wir sonst sicher nicht entdeckt hätten wie z.B. ein uriges altes Steinhaus in einem mittelalterlichen Dorf mitten in der Toskana.
Unser Highlight war wohl der Tausch mit einem Paar aus Paris – eine wunderschöne Wohnung mit Dachterrasse im 16. Arrondissement mit einem atemberaubenden Blick auf den Eifelturm und zwar nicht nur auf die Spitze sondern wir konnten fast den ganzen Turm sehen! Ich möchte gar nicht wissen, was wir für ein vergleichbares Hotelzimmer gezahlt hätten. Und da komme ich gleich zu einem weiteren Grund, warum wir Haustausch so lieben.

©Chris Karidis on Unsplash

Exklusiv Reisen zu bezahlbaren Preisen

Abgesehen von der jährlichen Mitgliedsgebühr, die wir für die Veröffentlichung unseres Profils auf der Haustauschplattform zahlen, fallen keine weiteren Kosten für die Unterkunft an, d.h. es fließt kein Geld zwischen den Tauschpartnern. Überdies ersparen wir uns auch einiges, da wir meist selbst kochen und manchmal ist sogar ein Autotausch möglich wie wir es in San Francisco erlebt haben. Hier lernten wir unsere Tauschfamilie im Vorfeld auch kennen und wurden zeitig am Morgen sogar zum Flughafen chauffiert.

Unser Haus wird versorgt

Wir freuen uns, dass unser Haus während unserer Abwesenheit bewohnt ist, der Garten wird versorgt und die Post stapelt sich nicht im Briefkasten. Auch unsere Haustiere müssen nicht in eine Tierpension umziehen – zwei Katzen und zwei Meerschweinchen bleiben so in ihrer gewohnten Umgebung.

Bis jetzt haben wir durchwegs positive Erfahrungen gemacht und bis auf einige kleinere Vorkommnisse wie eine eingeschmolzene Pfannenschaufel, ein zerbrochenes Glas, das allerdings durch ein viel Schöneres ersetzt wurde, und eine depressive Katze gab es auch keine großen Schäden und Probleme zu verzeichnen.

©Emma Paillex on Unsplash

Unser Fazit

Was man auf jeden Fall braucht ist eine gewisse Portion Vertrauen, Offenheit und ein respektvoller Umgang mit dem Zuhause einer anderen Familie. Haustausch muss für alle Beteiligten passen, wenn ein Partner es gar nicht möchte, würde ich davon abraten. Mein Mann und ich ticken glücklicherweise sehr ähnlich in dieser Hinsicht und unsere beiden Mädels kennen diese Art des Reisens bereits von Klein auf und träumen heute noch vom beleuchteten „tour d’Eiffel“ oder dem besonderen Ambiente von Edinburgh.

Schaut gerne mal auf gängigen Plattformen, ich verlinke euch hier ein paar, mit denen wir bereits gute Erfahrungen gemacht haben. Viel Spaß beim Stöbern und schönen Urlaub!

 

P.S: Wir planen bereits unsere nächste Haustauschreise für den kommenden Sommer. Wohin? Nach Schweden!